Reise 2009-2010: Die Panamerikana - auf der Traumstraße der Welt
Bericht 018


18.01. -
26.01.10

Über den Paso Jama, 4.814 m,
Jeeptour in den Altoplano Boliviens,
durch die Atacama, nach Putre

 

 

 

18. Januar: Nach Tilcara

Seit zwei Monaten sind wir nun mit dem Wohnmobil in Südamerika unterwegs. Heute ist unser letzter Tag in Argentinien. Wir haben das Land lieben gelernt und der Abschied fällt uns schwer.

Schon wieder begrüßt uns ein strahlender Sonnentag, mit Temperaturen um 36° und einem warmen Wind. Schnell konnten wir lernen, dass es sinnvoller und schöner ist im Schatten zu sitzen. Die Luft ist weich und die Sonne angenehm, wir genießen es mit allen Sinnen. Wir haben beschlossen, die alte Ruta 9 zu fahren, eine steile enge Straße durch herrlich grüne Wälder mit dem Blick auf die lockenden Berge. Die Straße wird schnell sehr schmal, wir lieben die schöne klare Morgenluft in den Wäldern. Das ist doch die richtige Alternative zur Autobahn. Selbst die Schweine scheinen hier Freiheit zu genießen: In totaler Einsamkeit in einer Pfütze in der Kurve suhlt sich ein braunes Schwein. Wir fahren an zwei Seen vorbei und sehen keine Menschen. Langsam kommen dann die ersten Häuser und wir nähern uns der neuen R 9. Eine Ziegenherde weidet am Weg, die satten grünen Wiesen begeistern uns nach so viel Trockenheit. Hier finden wir riesige Tabakfelder, der Tabak wir von unter her bereits geerntet und in langen Trockenhäusern werden die Tabakbündel aufgehängt.
Hinter Jujuy fahren wir auf die Grenze nach Bolivien zu. Wieder einmal bleibt uns die Luft weg, beim Anblick der Berge. Wir überqueren einen 2.100 m hohen Pass; bis zu dieser Höhe wachsen noch Bäume. Die Berghänge werden kahl und felsig, wir fahren an einem Flussufer entlang und die Bilder sind mal wieder atemberaubend.

Heute schöpfen wir noch einmal Kraft in Tilcara (mit vielen anderen begeisterten Bergmenschen, Backpackern, die großer Zahl den Zeltplatz bevölkern), bevor wir zum Jama-Pass kommen.

Über der Stadt liegt die präkolumbianische Festung El Pucará (befestigte Stadt) de Tilcara. Sie wurde von den Ureinwohnern gebaut. Diese rekonstruierte Festungsanlage der Omaguaca-Indianer schauten wir uns an und genossen den Blick über das Tal.

Am Abend begehen wir mit einem festlichen Mahl - natürlich Lomo! - unseren letzten Abend in Argentinien.


19. Januar: Über den Paso Jama, 4.814 m, nach San Pedro de Atacama, Chile

Mit Bedauern verlassen wir Tilcara. Nach Norden führt die Straße nach Bolivien durch 5000er Berge hindurch, nach Westen geht es nach Chile.

Tilcara quirlt von jungen Menschen, der Zeltplatz ist voller Backpacker, die in der Nacht lachen und kichern (die jungen Mädchen sind toll anzusehen) und viel zu erzählen haben.

Der große Tag ist da. Wir fahren in 5.000 m Höhe! Unser Pass heute ist 4.814 m hoch (Jama-Pass). Endlich werden die Bilder von den Anden, in die wir uns verliebt hatten, Wirklichkeit

In steilen Serpentinen geht es steig bergauf. Schnell sind wir auf 4.000 m Höhe. Unser Womo bewältigt diese Steigungen souverän, selten musste ich in den 3. Gang zurückschalten. Auch die Höhe meistert es ohne fühlbaren Leistungsverlust. Auch wir bemerkten keine Einschränkungen, solange wir uns nicht zu schnell bewegten oder andere Anstrengungen vollführten
Hier oben sahen wir unsere ersten Vikunjas. Es gehört zur Familie der Kamele und ähnelt dem Guanako, ist aber kleiner und schlanker. Was sie fressen, ist mir schleierhaft, denn sie waren eher da anzutreffen, wo ich nichts grünes mehr erkennen konnte.

Unsere letzte argentinische Ausreise verlief wie allen anderen auch unspektakulär. Weitere 120 Kilometer verlief die Straße auf 4.000 m Höhe. Häuser gab es hier keine, außer Vikunjas sahen wir auch keine anderen Lebewesen, außer ein paar Vögeln. Die Passhöhe erreichten wir bei 4.814 m. Von nun an ging es in 40 Kilometern 2.000 Höhenmeter hinab. Eine echte Belastungsprobe für Motor und Bremsen. Viele "Runouts", Auslaufspuren im Kiesbett, zeugten von versagenden Bremsen. Ich gönnte meinen Bremsen eine Pause und kam so unbeschadet auf 2.400 m Höhe beim chilenischen Grenzposten an. Natürlich war wieder Lebensmittelkontrolle angesagt, doch wir waren vorbereitet.

Ein paar Meter weiter waren wir schon mitten in San Pedro de Atacama und bezogen nach endlosem Warten auf staubgepeitschtem Parkplatz einen windstillen schattigen Platz. Eine Oase!

Ein gemeinsames Abendessen rundete den Tag ab.


20. Januar: San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama ist eine Oase in der Atacamawüste auf 2.443 m ü. NN. und hat ca. 5.000 Einwohner. Sie liegt am nördlichen Rand des Salar de Atacama, eines großen Salzsees in der Atacama-Wüste. Der Ort ist ein beliebtes Ziel für Wüsten-Touristen aus aller Welt. Das Wasser für diesen grünen Fleck in der Wüste liefert der Rio San Pedro, der, aus den Anden kommend, kurz hinter dem Ort im Salar de Atacama versickert.

Wir wollten heute das Geysirfeld El Tatio besuchen. Dazu mussten wir schon um ½ 4 Uhr aufstehen, um bei Sonnenaufgang am Geysirfeld in 4.280 m Höhe zu sein. Die Geysire und heiße Quellen sind nur kurz nach Sonnenaufgang besonders eindrucksvoll, da die Sonne den Wasserdampf schnell verdunsten lässt. Die Fontänen sind nicht sehr hoch, aber es ist das größte Geysirfeld der Südhalbkugel.
Bevor die Sonne aufgeht, ist es dort dementsprechend kalt mit sehr frostigen Temperaturen, jedoch sobald man die Sonnenstrahlen spürt ist es angenehm mild.

Auf der Rückfahrt besuchten wir das Touristendorf Matschuka. Hier wurden uns handwerkliche Arbeiten und Spieße mit Lamafleisch angeboten, doch der Grill konnte die Massen der Touristen nicht versorgen.


21. - 23. Januar: Mit dem Jeep nach Bolivien

Drei Tage ließen wir uns in einem Jeep auf ca. 1.000 km Pisten, die den Namen nicht verdienen, durchrütteln, um ein Stück des südlichen Teils des bolivianischen Altiplanos auf ca. 4.500 m Höhe zu erkunden.

An den Thermas de Chalviri an der Laguna Grande de Chalviri konnten wir in einem 35° Thermalbecken die Umgebung betrachten.

Gil und Sigrid fotografierten um die Wette. Die Farben und Schattierungen der Felsen wechselten mit jeder Kurve, dazu kamen die bizarrsten Formen.

500 km Härtetest für die Wirbelsäule waren es am ersten Tag.
Wir übernachteten in einem kleinen Dorf in Zimmern, besser: Kammern, die drei bis sechs Betten enthielten. Betten und Bettzeug waren einfach und alt, aber sauber. Unsere Kammer hatte den Vorteil, direkt neben der Außentür zu liegen und bei offenen Türen hatten wir ein wenig Luft im Raum. Die anderen hatten diesen Vorteil nicht, aber sie schienen auch keine Luft zu benötigen, denn die Türen waren geschlossen. Strom gab es keinen, der Generator wurde mit dem Zubettgehen abgeschaltet und wenn ich zur Toilette über den Hof musste, konnte ich den herrlichsten Sternenhimmel betrachten. Wir schliefen herrlich, was will man mehr?

Am nächsten Tag ging die Rüttelei weiter. Pisten, die den Namen nicht verdienen, die ich zum Teil nicht mal laufen würde, wurden mit hohem Tempo gefahren. Die Fahrer verstanden ihr Metier und man merkte, dass sie Spaß an ihrem Job hatten. Gestern Nachmittag hatte es gewittert, die Donner hallten durch die Täler. Das Wetter am zweiten Morgen war wieder strahlend blau mit fotogenen Wolkenformationen.

Die Stadt Uyuni liegt hat etwa 12.000 Einwohner. Ihre Bekanntheit verdankt sie dem nahegelegenen Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt, der mit ca. 160 km Länge und 135 km Breite die größte Salzfläche der Erde, mit einer Salzkruste von 2 bis 7 Metern ist. Er ist 12 mal so groß wie der Bodensee. "Platz der Lasttiere" lautet die Übersetzung des Aymarawortes Uyuni Wir kamen am Abend in die Stadt und konnten auch von unserem Hotelfenster aus auf das rege Markttreiben schauen, das beim nächsten Regenguss leider ein jähes Ende fand. Und doch war es schön, mal wieder über einen richtigen Markt zu schlendern. Zum Tagesabschluss gab es wieder Lamasteak.

Ein eindrucksvolles Zeugnis der Eisenbahngeschichte Boliviens ist der Cementerio de los Trenes drei Kilometer südlich der Stadt. Auf diesem "Friedhof der Züge" rosten unzählige alte Dampflokomotiven und Waggons ihrer vollständigen Auflösung entgegen.

Aufregend war die Fahrt auf dem Salzsee Salar de Uyuni. Mit 100 km/h jagten die Jeeps über die gleißend weiße Fläche. Durch den gestrigen Regen stand an manchen Stellen das Wasser 20 cm hoch, doch die Geschwindigkeit wurde nicht gedrosselt. Auf dem Salar wird noch Salz abgebaut. Mit Schaufel und Spitzhacke lösten Männer das Salz.
Auf dem See liegt ein ehemaliges Hotelrestaurant, das ganz aus Salzblöcken gebaut ist. Heute ist es ein Museum.
Nach weiteren Kilometern kommen wir zur Insel Incahuasi, einem Naturreservat, in dem Kakteen anzutreffen sind, die bis zu 15 m hoch und 1.300 Jahre alt sind. Von den Felsen hat man einen wundervollen Rundblick über den See und die Kulisse aus Vulkanen am Horizont.

Das Geysirfeld Sol de Mañana, forderte einen weiteren Stopp. Blubbernde Schlammlöcher, Minigeysire, Schwefelschwaden, waren kennzeichnend für dieses Feld.

Eine Attraktion war die Laguna Colorada, die sich auf Grund ihres Planktons leuchtend rot färbte, dazu gibt es grüne Algen und weiße Boraxinseln. Ein Farbenspiel der besonderen Art! Das I-Tüpfelchen bilden Hunderte von Flamingos. drei Arten können hier beobachtet werden: der Chileflamingo, die sehr seltenen Andenflamingos und der Jamesflamingo.

Die Laguna Verde bietet ein besonderes Schauspiel: zur Mittagszeit, wenn die Sonne am Höchsten steht, beginnt sich der glasklare See von der Mitte heraus grün zu verfärben. Es ist eine Reaktion des pflanzlichen Planktons.

Vorbei an beeindruckenden Vulkanen wie dem Licancabur, 5.960 m, ging es am dritten Tag zurück nach San Pedro de Atacama. Da wir wieder die chilenisch-bolivianische Grenze passieren mussten, vollführten die Chilenen mit uns den gleichen Heckmeck, den sie mit allen Bussen veranstalteten. Wir mussten die Gepäckstücke durch eine Röntgenanlage gehen lassen und durften dann wieder in den Bus steigen.

Dies drei Tage waren so voll mit Eindrücken, dass ich sie noch gar nicht verarbeitet habe und dann würde die Beschreibung ein Buch füllen. Seid also mit diesem Abriss zufrieden, ich hoffe, dass die Bilder ein klein wenig von dieser Zauberwelt wiedergeben können.


24. Januar: Nach Iquique

Unser Reisetag führt uns zunächst vorbei an bizarren Felsformationen (Valle de Luna) und über einen Pass von 3.420 m. Die Luft ist diesig, wir fahren weiter in 3.000 m Höhe und haben endlose Sicht auf der Hochebene. Am Horizont sehen wir rundherum Berge. An der Straße steht ein einzelner kleiner grüner Busch mit einem Schild "Give me water" (gib mir Wasser). Im Dunst ist Cocongue zu sehen. Wie riesige Berge ragen die Kupferabbau-Berge empor. Hier ist das größte von Menschen geschaffene Loch der Welt. In Calama (120.000 Einwohner), wo wir endlich wieder einmal einkaufen können, leben die Arbeiter der Kupfermine. Man merkt an dem Angebot im Supermarkt und den Preisen, dass hier mehr Geld als in anderen Regionen verdient wird.

Die Wüste ist hier trist und grau. Die Straße führt jetzt 230 km schnurstracks durch die Felsenwüste zum Meer nach Tocopilla. In der menschenleeren Wüste lassen wir unser Brauchwasser ab. Kaum zu glauben, ein Polizeiauto kommt und der Polizist fragt, ob wir Probleme haben. Wir erklären unsere Reiseroute und dass alles in Ordnung ist und trennen uns mit freundlichem Winken und einem Händedruck.
v Bis zur Küste sind drei kleine Orte auf der Landkarte verzeichnet. Doch wir sehen weder Häuser noch Menschen. Die Berge sehen nun aus wie mit beigem Sand überzogen. Über unsere erste Stadt am Meer Tocopilla schreibt der Reiseführer: man sollte den Ort baldmöglichst verlassen. Wir tun dies auch und finden endlich einen Pausenplatz an der Steilküste. In 24 Stunden sind wir von fast 5.000 Höhenmetern auf Meereshöhe angekommen.

Die Atacama-Wüste ist die trockenste Wüste der Welt. Die Berge reichen bis an die Pazifikküste. Wir haben den ganzen Tag noch kein Grün gesehen. Sowohl in der Sahara als auch in der Wüste Gobi fanden sich doch immer wieder verschiedene Pflanzen, vom Kameldorn bis hin zu den verschiedensten Gräsern. Hier ist es jedoch gespenstig auf die grauen und sandfarbenen Flächen zu sehen, die kein Leben gestatten. Die einzigen Tiere, die wir sehen, sind Geier mit roten Köpfen.

Wir sehen kleine Gruppen von Zelten an der Küste und einfache Holzhäuschen. Diese sind die Wochenenddomizile der Chilenen. ES ist Sonntag, dementsprechend viele Zelte sehen wir. Dann kommen wir nach Iquique und die Ruhe ist vorbei. Der Ort hat 120.000 Einwohner und ist das Eldorado der Surfer. Die Wellen sind hoch, dahinter eine Linie von Hochhäusern. Wir ergattern uns einen Parkplatz direkt am Meer! Schnell genießen wir den wohlverdienten Feierabend.


25. Januar: Nach Arica

Ein neuer Tag in der Atacama-Wüste mit entsprechender Hitze beginnt. Die Küstenkordilliere schirmt die Wüste gegen Steigungsregen ab und verschafft so den Küstenstädten Arica und Iquique eine hohe Luftfeuchtigkeit und gleichbleibend angenehme Temperaturen. Der Pazifik hat hier das ganze Jahr eine Temperatur um die 22° C. Das und die herrlichen Wellen locken viele Surfer an.

In den hochgelegenen Wüsten dagegen herrschen extreme Temperaturschwankungen. Wir haben tagsüber bis zu 40° C und nachts kühlt es ab bis 0° C oder bis zu Minusgraden. In der endlosen menschenleeren trockenen Wüste fällt fast keine Regen, an manchen Stellen hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch keinen Niederschlag gegeben.

Iquique, die am schönsten gelegene Stadt des Nordens hatte ihren wirtschaftlichen Erfolg durch die Salpetergewinnung, sie entstand im 19. Jahrhundert als peruanischer Salpeterhafen. Die nahezu rechtlosen Arbeiter standen den "Salpeterbaronen" hilflos gegenüber. Sie schufteten 12 Stunden am Tag in der glühenden menschenfeindlichen Hochebene, auf der sich zuvor niemand anzusiedeln gewagt hatte. Ausgezahlt wurde ihr Lohn in "fichas" (Münzen; die nur in den Läden als Bezahlung angenommen wurden, die wiederum den Salpeterbaronen gehörten). - Bei einem Massaker im Dezember 1907 wurden mindestens 2.000 Streikende vom Militär erschossen. Mit dem Ende des Salpeterbooms 1920 erlosch der Großbürgerglanz.

Wir verlassen heute Iquique und haben von einem Mirador (Aussichtspunkt) noch einen letzten Blick auf die schöne Stadt mit ihrer riesigen Sanddüne in Form eines Drachen.

Mit Misstrauen sehen wir der nächsten Lebensmittelkontrolle entgegen, der Käse kommt in den Kleiderschrank, der Fisch wird auch versteckt. Aber wir haben Glück, niemand will uns kontrollieren.

Nun geht es schnell wieder stetig bergan. Wir haben heute drei Mal Steigungen von bis zum 1.350 m zu bewältigen. Danach führt die Straße in nur ca. 20 km wieder zum Canyonboden. Weiter geht die Fahrt in den schmalen Flusstälern und wieder zur nächsten Steigung.

Unterwegs haben wir die Gelegenheit die "Geoglifos de Aura" und die Geoglifos de Azapa zu sehen. Die Geoglyphen sind Erdzeichnungen, die entweder aus dunklen Lavasteinen auf hellem Untergrund oder als Scharrbilder entstehen. Hier wurde der dunkle Belag von dem helleren Untergrund gescharrt. Sie können so groß sein, dass sie erst aus der Luft ganz zu erkennen sind. "Unsere" Geoglyphen gehören der ersten Art an.

Dann entdecken wir noch die Skulpturen von Juan Diaz Fleming, sie passen sich herrlich in der Landschaft ein und bilden eine Einheit. Beeindruckend. Diese monumentalen Wüstenskulpturen haben den Titel "Presencias Tutelares". Tutelares wird eine Kombination von Skulpturen genannt, die etwa 25 Kilometer südlich von Arica nahe der Panamericana an der Kreuzung des Weges nach Ticnamar zu finden ist. Der erst Abschnitt wurde 1997 errichtet. Die Tutelares bestehen aus mehreren Einzelskulpturen, die jeweils zueinander in Beziehung stehen. Die großen Skulpturen sind zwischen 8 und 9 Metern hoch und zeigen abstrakte menschliche Figuren.

Nach fünf Stunden sind wir in Arica, diese Stadt mit ihren 90.000 Einwohner liegt ebenfalls am Meer. Sie ist bekannt für ihre endlosen Sandstrände bis an die peruanische Grenze. Das lockt die Touristen an. Wir fahren jedoch lieber in die Einsamkeit zum Leuchtturm und erleben nach einem kurzen Besuch des Jachtclubs einen schönen Abend am Meer.


26. Januar: Nach Putre

Schnell ist es wieder heiß: Wir verlassen das schöne Städtchen Arica mit seinen vielen Palmen und fahren in 3.600 m Höhe zu dem Dorf Putra. Hier leben 1.200 Einwohner, hauptsächlich Aymara Indianer. Im grünen Tal des Lindero werden Mais und Kartoffeln in Fruchtwechselfolge angebaut. Kleine Dörfer haben hier ihre Felder, eingesäumt von steilen, sandfarbenen Bergen. Das letzte Grün ist zu sehen, der Aufstieg beginnt. Rotkopfgeier sitzen am Weg. Auf was die wohl warten?
In der felsigen Wüste sehen wir ab 2.300 m Höhe die ersten Kandelaber Kakteen, sie sehen aus wie vertrocknete Bäume. Dann fahren wir in 3.750 m Höhe und unser Weg ist begleitet von 6.000er Schneebergen. Die Luft ist frisch, strahlender Sonnenschein, unter uns taucht auf einem Hochplateau Putra auf. Atemberaubend.

Am Abend werden die Viehherden, Lamas, Ziegen und viele Schafen mit Lämmern an unseren Wohnmobilen von einer Hirtin auf dem Pferd vorbeigetrieben. Wir dürfen hier nicht nur die Menschen sondern auch die Tiere nicht fotografieren. Die Hirten werfen Steine, wenn wir den Fotoapparat nicht wegtun.
Wir haben noch bis 20.00 Uhr Sonne, aber es wird schnell kalt und wir verziehen uns lieber in unser Wohnmobil. Ein schöner Tag.