Reise 2008 in die Vergangenheit: In das Land der Pharaonen

Bericht 11



Man sollte sich auf die richtigen Beweggründe des Reisens besinnen, sich selber vergessen und im Namenlosen untertauchen. In der Heimat genießt man ein bestimmtes bürgerliches Ansehen, man ist gebunden durch Vorschriften, Gewohnheiten und Pflichten, und so ist es der eigentliche Vorwand des Reisens, in eine Lebensgemeinschaft einzutreten, in der man ein x-beliebiger Mensch ist und nichts weiter.
Kung-Fu-Tse (551 v.Chr.)


0812. - 12.12.08

Nach Hause


08.-09.12. Nach Genua

N44°36'15,7" E008°57'17,5"
Tages-km: 28
Kennst du die Märchen, in denen du in einem Raum bist, eine Tür aufmachstund in eine andere Welt trittst, du machst die Tür wieder zu und bist wieder in der vorigen? So erging es uns, als wir aufwachten und nach dem verspäteten Frühstück die Tür öffneten und das sonnige Malta betraten. Uns standen vier Stunden bevor, in denen wir uns noch einmal von der Sonne streicheln ließen. Dann traten wir wieder durch die Tür und befanden uns wieder auf der Splendid auf dem Weg nach Genua.
Eine weitere ruhige Nacht, dann ging es bei mäßig bedeckten Himmel an Sardinien und Korsika vorbei gen Norden. Hier sollten wir um 22 Uhr eintreffen.

Auf der Höhe von Korsika wurde der Himmel schwarz und der Regen ließ nicht lange auf sich warten. Wetterberichte machten die Runde, in Norditalien sollte es schneien. Wir werden sehen. Unser Plan sah vor, an einer Raststätte ca. 60 km hinter Genua zu übernachten.

Das Schiff war pünktlich, um 22:30 Uhr betraten wir wieder europäischen Boden. Wir verließen Genua in Richtung Norden und nachdem wir gerade 23 km gefahren waren, gerieten wir in den Schnee. Mittlerweile waren wir 370 m hoch. An einer kleinen Raststätte gaben wir nach 27 Kilometern auf und richteten uns für die Nacht ein. Noch drei weitere Teilnehmer unserer Fahrt flüchteten sich hierher.


10.12. Nach Hartheim

N47°54'33,4" E007°35'34,1"
Tages-km: 501
Immer wieder wurde ich in der Nacht wach, wenn der Schneeflug der Tankstelle den Weg um uns herum freischob. Am Morgen war unser Auto mit eine 30 cm dicken Schneeschicht bedeckt. Es schneite immer noch.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns ganz vorsichtig auf die Sohlen. Mit 50 kmh ging es weiter nach Norden. War ich froh, dass ich Winterreifen drauf hatte! Wir schlichen uns um Mailand herum, es schneite immer noch, die Sicht war in dem grauen Einerlei schlecht und kamen so endlich in die Schweiz. 25 CHF kostete die Schwerlastabgabe für unser 4t-Fahrzeug.
Ca. 20 km vor dem Gotthardtunnel stauten sich über 30 LKWs, die Schneeketten aufziehen mussten. Langsam stieg die Straße auf 1.100 m an. Endlich der Tunnel. Leider sah es danach genauso aus, grau in grau und Schnee. Aber hier stauten sich über 300 LKWs! Warum, ist mir nicht klar.

Dann war der Winter vorbei. Im Regen ging es am Vierwaldstätter See vorbei, die Wiesen waren noch grün. Aufatmen!
Dann der Schock: vor Basel wieder dicker Schnee. Langsam tasteten wir uns nach Deutschland hinein und fanden hinter der Grenze zum Glück nur noch Regen vor. In Hartheim auf dem Autohof an der A5 kurz vor Freiburg machten wir Schluss. Bei einem Weizenbier in der Raststätte zeigte das Fernsehen Bilder aus Mailand und berichtete von dem plötzlichen Wintereinbruch und dem Verkehrschaos …

Zufrieden sanken wir dann in die Federn.


11.12. Nach Aßlar

N50°35'16,7" E008°28'36,1"
Tages-km: 359
Die Temperatur sank heute Nacht bis auf 2°. Vorsorglich hatte ich den Boiler angestellt, sonst hätte vielleicht das Sicherheitsventil angesprochen. Es blieb bei dem gestrigen Nieselregen und mit den entsprechenden Pausen kamen wir gut voran. In Aßlar, in der Nähe von Wetzlar besuchten wir das Thermalbad und wärmten die Knochen in 34° warmer Sole mal wieder richtig durch. Danach konnte nur noch ein Bett die Erfüllung des Tages sein.


12.12. Nach Brettorf

Tages-km: 371
Nun hat der Winter richtig zugeschlagen. Heute Morgen hatten wir im Womo gerade 2°. Draußen war alles dick mit Raureif überzogen und der Wetterbericht warnte vor weiteren Schneefällen. Also Schluß mit lustig uns ab nach Hause, das ist nichts für uns, wir sind keine Wintercamper!

Also weiter die Autobahn. Einen kleinen Abstecher am Rande des Teutoburger Waldes entlang konnten wir uns aber doch nicht verkneifen.
Rechtzeitig zum Dunkelwerden waren wir dann zu Hause.

Eine tolle Reise ist zu Ende. Einige Träume sind erfüllt worden. Unser treues Womo hat uns nicht im Stich gelassen und nach 14.000 Kilometern ohne Pannen und Unfälle zurückgebracht. Nun können wir die Bilder sichten und so die Reise noch einmal erleben - und gleichzeitig die nächste planen.


Presse: Schneechaos in den Alpen
Wir sind noch einmal davongekommen!


N24: 12.12.2008 14:23 Uhr
Schneechaos in den Alpen


Schneemassen in Österreich, Stromausfälle in Frankreich, Überschwemmungen in Venedig: Schnee und Regen haben am Freitag vor allem in den Alpen und Italien erneut für chaotische Verhältnisse gesorgt.

Auch in Griechenland spielte das Wetter verrückt: Auf der Insel Lefkas starben eine 38-jährige Mutter und ihre dreijährige Tochter, als sie in ihrem Wagen von den Wassermassen eines übergelaufenen Baches ins Meer geschleudert wurden. Bereits am Donnerstag war im italienischen Kalabrien ein Mann von einer einstürzenden Brücke erschlagen worden. Bei Rom war eine Italienerin in ihrem Auto in einem von Regenmassen überfluteten Tunnel ertrunken.

In Kärnten und Osttirol waren am Freitag wegen des starken Schneefalls einige Täler von der Außenwelt abgeschnitten. Schulen und Kindergärten blieben in vielen Gebieten geschlossen. Zahlreiche Straßen in Österreich waren nicht befahrbar. In den französischen Alpen fiel zeitweise in 45 000 Haushalten der Strom aus, nachdem Bäume unter der Schneelast zusammengebrochen waren und Stromleitungen beschädigt hatten.

In der Schweiz beruhigte sich nach den heftigen Schneefällen vom Donnerstag die Lage etwas. Weiterhin wurde aber vor Lawinen gewarnt. Auf der Gotthard-Autobahn normalisierte sich die Lage für den Schwerverkehr. Die gesamte Schweizer Nord-Süd-Achse war wieder befahrbar. Die Rhätische Bahn, die in Graubünden wegen Schneefalls und Lawinengefahr ihren Betrieb vorübergehend eingestellt hatte, konnte ihren Fahrplan wieder einhalten.

In Mittelitalien drohten nach anhaltendem Regen Flüsse über die Ufer zu treten. Teile der Hauptstadt Rom standen unter Wasser. Am Ätna auf Sizilien wurden acht Pfadfinder von einem Schneesturm überrascht und saßen in einer Schutzhütte fest. In Kalabrien waren zehntausende Menschen ohne Trinkwasser, weil ein über die Ufer getretener Fluss die Brunnen überschwemmt hatte. In der Lagunenstadt Venedig stand am Freitag erneut nahezu ein Viertel des historischen Zentrums unter Wasser.

Auch in Deutschland bereitete das Wetter Probleme. Auf winterglatten Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen, etwa in Sachsen-Anhalt oder Bayern. Unter der Last von nassem Schnee stürzte in Mittelfranken ein Baum auf einen fahrenden Nahverkehrszug. Verletzt wurde niemand. Am Münchner Flughafen kam es zu erheblichen Behinderungen.

Schuld am Schneechaos in den Alpenländern und dem Unwetter in Italien und Griechenland ist nach Angaben der Meteorologen das Tiefdruckgebiet "Tine". "Es bewegt sich über Norditalien und drückt energiereiche feuchte Luftmassen gegen die Alpen", sagte Meteorologe Steffen Dietz vom Wetterdienst meteomedia. "Die Luft wird dort quasi wie ein Schwamm ausgepresst. In Italien fällt dadurch heftiger Regen, weiter nördlich Schnee."

In Deutschland war in der Nacht zum Freitag im Osten und Süden verbreitet Neuschnee gefallen. Meist war die Schneedecke zwischen 4 und 9 Zentimeter dick, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mitteilte. Den Südalpen drohen ab Sonntag wieder starke Schneefälle. Vor allem im italienisch-schweizerischen Grenzbereich seien am Sonntag Neuschneemengen zwischen 50 und 100 Zentimetern möglich, hieß es. Der Schwerpunkt der Schneefälle verlagert sich danach in den östlichen Alpenbereich Italiens.



http://www.kfz-anzeiger.com
Schweiz: Schneechaos zwingt LKW zum Stopp


Freitag, 12. Dezember 2008 09:39
Heftige Schneefälle in der Schweiz führen derzeit an vielen Orten der Schweiz zu Verkehrsbehinderungen. Der seit dem 9. Dezember blockierte Schwerverkehr auf den Transitachsen am Gotthard und San Bernardino konnte vorerst nicht anrollen. Die Urner Kantonspolizei löste am 11. Dezember um 6 Uhr erneut die Phase Rot aus. Der Transitschwerverkehr wurde damit schon an den Grenzen gestoppt. Die Warteräume auf beiden Seiten der Alpen waren voll besetzt. Hunderte von LKW-Fahren mussten die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen.

Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. hat kein Verständnis für das aktuelle Vorgehen der schweizerischen Behörden. Die verkehrspolitische Ideologie werde auf dem Rücken der Fahrer ausgetragen, kritisiert der BGL. Es sei unzumutbar, seit zwei Tagen die Phase Rot an sämtlichen Alpenübergängen auszurufen und damit den Schwerverkehr an der Durchfahrt zu hindern. Auch der der Schweizer Nutzfahrzeugverband Astag äußerte sein Unverständnis. Sämtliche Warteräume seien besetzt respektive überfüllt, und die Fahrerinnen und Fahrer harrten dort unter teilweise schwierigsten Bedingungen. Erstaunt zeigte sich der BGL in einer Mitteilung vor allem über die Tatsache, dass der Individualverkehr und auch die Busse ungehindert fahren können. Eine Entspannung der Lage ist bis dato nicht in Sicht, da weiterhin mit teils heftigen Schneefällen an der Alpennordseite gerechnet werden muss.


http://www.blick.ch/news/schweiz/schnee-chaos-gotthard-wieder-offen
11.12.2008 | 19:57


BERN - Aufatmen für die Brummi-Fahrer am Gotthard: Am Abend wurde der Tunnel wieder freigegeben. Dagegen kam es zum Unterbruch bei der Rhätischen Bahn.


Brummi-Fahrer in Schnee-Not

Endlich: Um 17.45 Uhr hob das Bundesamt für Strassen (Astra) die Phase "Rot" am Gotthard auf. Die Warteräume sollten sich bis um 22 Uhr leeren. Im Kanton Tessin wurde gemäss Mitteilung gegen Abend pro Minute für drei Lastwagen die Weiterfahrt durch den Gotthard-Tunnel in Richtung Süden freigegeben. Am Nachmittag musste der Tunnel wegen eines querstehenden Lastwagens zwischenzeitlich gesperrt werden.

In Piotta TI prüft die Polizei die Camions auf der Raststätte auf ihre Winterfahrtauglichkeit. Wer Winterpneus oder Schneeketten hat, dürfe weiterfahren.

Albula-Linie gesperrt

Wegen der Lawinengefahr im Val Bever verfügte die Rhätische Bahn (RhB) am Abend ab 20.45 Uhr auf ihrer Albula-Linie die Sperrung der Strecke Preda - Bever. Einen Ersatzbetrieb gibt es nicht, Reisende Richtung Engadin werden via Vereina geführt. Am Freitag wird die Situation im gefährdeten Gebiet neu beurteilt.

Zahlreiche Unfälle

Die Schneemengen machten den ganzen Tag dem Verkehr auf unseren Strassen zu schaffen. Es kam zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen und Unfällen mit Blechschaden. Zahlreiche umgestürzte Bäumen mussten von Strassen geräumt werden.

Im Kanton Bern zählten die Feuerwehren und die Polizei rund 75 Bäume und Äste auf den Strassen. Im Kanton Freiburg mussten am Nachmittag Strassen gesperrt werden. Auch im Baselbiet - insbesondere im Laufental - kam es zu grösseren Verkehrsbehinderungen. Im Oberbaselbiet fiel zudem in einigen Gemeinden der Strom aus. Von Waldspaziergängen raten die Behörden ab.

Über Nacht waren fast im ganzen Land rekordverdächtige Schneemengen gefallen. Auch tagsüber fielen vor allem im Mittelland weitere Flocken vom Himmel, doch nicht mehr so dicht, wie ein Sprecher von MeteoSchweiz erklärte.

Im Sottoceneri lag die Scheefallgrenze auf 1000 bis 1200 Metern über Meer. Im Nordtessin hingegen schneite es weiterhin bis in die Talsohlen. Von dort bis ins Oberengadin liegt denn auch am meisten Schnee: durchschnittlich 120 Zentimeter auf einer Höhe von rund 2000 Metern über Meer.

Schulen geschlossen

Im Val Onsernone sind die Schulen wegen Lawinengefahr geschlossen. Nach einem Lawinenniedergang am Mittwochabend konnte heute Nachmittag die Kantonsstrasee zwischen Russo und Crana wieder geöffnet werden.

Im Mittelland lagen am Donnerstagmorgen verbreitet 10 Zentimeter Schnee, in höheren Lagen sogar bis zu 20. Etwas weniger waren es in der Westschweiz und am Alpenrand, wie ein Sprecher von MeteoSchweiz sagte.
Schneematsch auf den Strassen

Wieder offen ist mittlerweile der Berninapass. Der Malojapass bleibt vorerst aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Lawinengefahr gross

Mit der Schneehöhe steigt auch die Lawinengefahr: Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung bezeichnete die Lawinengefahr in Teilen der Alpen als gross, was der zweithöchsten Gefahrenstufe entspricht. (SDA/snx)


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